ASG bei Dreiländer Radmarathon erfolgreich

 

Der Ort Nauders in Tirol war Ende Juli wieder Schauplatz des 31. Radmarathons „Dreiländergiro“. Zehn Rennradfahrer der ASG Tria Hockenheim stellten sich dieser Herausforderung über mehrere Pässe in Österreich, Italien und der Schweiz. Es wurden zwei Strecken angeboten. Eine über 168 km und 3.300 Höhenmeter, die andere über 120 km und 3.000 Höhenmeter.
Seit Anfang des Jahres bereiteten sich die Athleten und Athletinnen intensiv anhand eines Trainingsplans vor, den ASG-Trainer Henning Rudolph für die Mannschaft ausgearbeitet hatte.
Nauders liegt auf 1.360 m Höhe und war komplett im Dreiländerfieber. Alles war bestens organisiert und für die Athleten vorbereitet. Ein Briefing am Vorabend mit Vorstellung der Strecken, Gefahren- und Verpflegungsstellen sowie weiteren Infos gab Einblick in den nächsten Tag. Im Unterschied zu anderen Radrennen war die Strecke nur teilweise für den Verkehr gesperrt, d.h. es musste mit motorisierten Fahrzeugen in beiden Richtungen gerechnet werden. Was eine Herausforderung!
Der Renntag begann für die Athleten und Athletinnen bereits sehr früh. Ein Shuttle holte sie um 5 Uhr morgens in Pfunds ab, wo sie wohnten. Trotzdem waren alle gut gelaunt.  Der Start war auf 6.30 Uhr festgelegt. Entgegen der Wettervorhersage regnete es bereits am frühen Morgen und Regenbekleidung war notwendig, die allerdings nach kurzer Zeit wieder abgelegt werden konnte. Glücklicherweise blieb das tags zuvor angekündigte Unwetter sowie Regen am Nachmittag aus und man war insgesamt zufrieden, dass es der Wettergott so gut meinte.
Pünktlich um 6.30 Uhr setzen sich 3000 Rennradfahrer aus verschiedenen Start-blöcken unter lautstarker Musik und Getöse in Bewegung. Beide Strecken führten mit mäßigen Anstiegen über den Reschenpass, bevor bei km 40 der Anstieg zum Stilfser Joch begann. Das Stilfser Joch mit seinen 2.797 m Höhe im Radsport als absolute Königsetappe, da es mit seiner Steigung und der Länge ein Höchstmaß an Energie erfordert. 48 Kehren mit fast 1.850 Höhenmeter auf einer Länge von 24,5 km mussten ab Prad bewältigt werden. Die durchschnittliche Steigung betrug 7,5 %, die maximale Steigung 15 %. Die Kurven schlängelten sich wie in Fäden gelegt imposant nach oben und die Strecke schien fast kein Ende zu nehmen. Immer wieder hupten von hinten und vorne Motorräder, Autos und andere Fahrzeuge, die das Radfahren nicht immer leicht machten. Hinzu kam, dass die Anstrengung und die Steigungen immer größer wurden, je weiter man nach oben kam.
Einzigartige Ausblicke auf die schneebedeckten Berge und die bereits gefahrenen Straßenabschnitte, die man verfolgen konnte, waren allerdings imposant und beeindruckend. Der Gipfel kam immer näher und die letzten Kurven waren etwas gemäßigter. Eine Gruppe der Dreiländer-Organisation stand am Straßenrand, um die Teilnehmer mit lautem Kreischen über ein Megafon für die letzten Kilometer anzuspornen. Alle waren erleichtert, mit dem Gipfel das erste und schwierigste Etappenziel erreicht zu haben. Dann hieß es kurz hinter dem Gipfel an der Verpflegungsstation anzuhalten, Trink-flaschen wieder aufzufüllen und etwas zu essen. Temperaturen um 5 Grad mit Wind auf dem Berg erforderten für die Abfahrt auf jeden Fall Mütze, Handschuhe und Jacke. In einer rasanten Abfahrt, auf der man sich etwas erholen konnte, ging es den atemberaubenden Umbrailpass in der Schweiz hinunter Richtung St. Maria auf 1.375 m Höhe.
Hier trennten sich die Strecken. Die längere führte hinauf zum Ofenpass, der mit einer Höhendifferenz von 750 Höhenmetern und einer durchschnittlichen Steigung von knapp 6 % weitere Spitzenleistung forderte. Die Beine waren schon müde, die immer wieder auftretenden Krämpfe taten ihr Übriges. Es ging hinab ins Engadin-Tal nach Zernez und anschließend in einer wunderschönen Landschaft bis nach Scuol. In Martina war mit der Norbertshöhe dann ein letztes „Höhentraining“ angesagt. Auf 8 km Länge galt es nochmals weitere 350 Höhenmetern durchzustehen, bevor die Abfahrt ins Ziel bevorstand.
Die kürzere, aber genauso anspruchsvolle Strecke führte ab St. Maria ins schweizerische Münstertal, und von dort nach Laatsch in Richtung Haidersee. Auf dem Radweg der legendären Via Claudia Augusta boten sich immer wieder imposante Berggipfel und Aussichten. Die letzte Bergetappe zum Reschensee mit fast 500 Höhenmetern forderte die Teilnehmer nochmals bis aufs Äußerste, bevor das Ziel in greifbarer Nähe stand.
Erschöpft und zufrieden lagen sich die ASG Fahrer im Ziel in den Armen und waren froh, diesen Dreiländergiro ohne Unfall geschafft zu haben.      uhv

 

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